„Selber hinabsteigen in den Schlamm, um zu helfen“
Verleihung der Martin-Buber-Plakette in Kerkrade an Jesuiten-Pater Georg Sporschill für unermüdlichen Einsatz als Seelsorger und Sozialarbeiter: „Symbol der Menschlichkeit“. Die Euriade-Ehrennadel geht an Ruth Zenkert.
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„Ich missioniere nicht, die Roma missionieren mich“
Der designierte Träger der Martin-Buber-Plakette spricht über Glauben, Sozialarbeit mit den Ärmsten der Armen und die Rolle der Kirche.
(behind paywall)
Verleihung der Martin Buber-Plakette 2024 an
Georg Sporschil SJ.
Festakt der Verleihung der Martin Buber-Plakette 2024 am Freitag,
dem 22. November 2024 um 18.00 Uhr
im HuB. Theater Kerkrade, Theaterplein 30, Kerkrade (NL).
Empfang ab 17.00 Uhr.
Die Verleihung findet statt im Rahmen des Internationalen Festivals des Dialogs EURIADE.
Vor über 30 Jahren ging der Jesuit Georg Sporschill (geb. 1946) im Auftrag seines Ordens zu den Straßenkindern von Bukarest. Möge folgende gekürzte (W.J.) Geschichte von Georg Sporschill Zeugnis ablegen von seiner Arbeit für den kleinen Mitmenschen, den er einfach „groß“ macht. Es ist diese Arbeit am „kleinen“ Mitmenschen, die deutlich machen dürfte, warum wir – das Kuratorium Martin Buber-Plakette sowie der Vorstand der Euriade – Georg Sporschill mit der Martin Buber-Plakette auszeichnen MUSSTEN!
MOISE oder der Rabenmaler!
Ich begegnete Moise zum ersten Mal vor dreißig Jahren, da hauste er in einem Kanal. Er fiel auf in der Horde von Straßenkindern, die mich damals am Bahnhof in Bukarest bettelnd bestürmten. Moise war etwas kleiner als die anderen, aber stämmig gebaut. Er machte sich zum Sprecher der zerlumpten Gestalten. Moise dachte dabei keineswegs an sich, sondern „forderte“ für viele andere. So stieß er den vierjährigen Razvan in meine Arme und befahl: „Den musst du in ein Haus aufnehmen, er kann nicht am Bahnhof bleiben!“ Ich versprach das Problem zu lösen, aber erst am nächsten Tag. Da aber krallte sich der Kleine in meine Hand und protestierte. „Acum, acum – jetzt, nicht morgen will ich mit!“ Moise begleitete uns, um sicherzustellen, dass der Kleine aufgenommen würde.
Als Razvan sechs Jahre alt war, brachten wir ihn in die Schule, und er machte seinen Weg. Er lernte kochen und kam als junger Mann nach Österreich, wo er in einem Gasthaus Tag und Nacht arbeitete. Heute spricht Razvan gut Deutsch, er hat eine eigene Wohnung und ein Auto. Er ist ein verlässlicher Mitarbeiter in der Küche des Stifts Klosterneuburg bei Wien. Wenn er ein paar Tage frei hat, fährt er mit dem Flixbus vierzehn Stunden von Wien nach Siebenbürgen, um Moise zu besuchen, seinen Lebensretter und Freund …
Nach zwanzig Jahren verließ ich Bukarest, das Projekt für die Straßenkinder kam in andere Hände. Ich begann – zusammen mit Ruth Zenkert – mit einer neuen Aufgabe – verbunden mit dem Namen ELIJAH – im rumänischen Siebenbürgen, wo viele Roma in Armut leben. Hier widmeten wir uns vor allem den Kindern und der Jugend, um ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen.
Fast in jedem Dorf am Rand oder unten am Bach gibt es eine verwahrloste Siedlung. Kaum war die neue Gemeinschaft ELIJAH gegründet, stand Moise vor der Türe. Er schleppte eine riesige Ikone mit, die die Kinder vor langer Zeit für unsere Kapelle im Sozialzentrum in Bukarest gemalt hatten. Es war herrlich, wieder mit ihm zusammen zu sein. Seine Ideen, seine Späße sind ein Genuss. Er „öffnete“ die Türen zu allen Häusern und Hütten im Dorf. Während des Tages gehen alle in den Werkstätten oder Sozialzentren an ihre Arbeit. Moise hat einen Tisch in unserer Töpferei gefunden und malt. Stundenlang, hoch-konzentriert sitzt er da und gibt mit Farben wieder, was er erlebt hat: die Kinder im Kanal, den Bahnhof, die Freunde und Freundinnen, neuerdings auch die Sehnsucht nach Frieden in Israel und Palästina. Nie fehlt der Rabe auf seinen Bildern, und sein eigenes Gesicht malt er dunkler als die Gesichter der anderen. Sein Lieblingsthema ist der Gottesdienst mit fröhlichen Kindern.
„Rabe“, das ist in Rumänien das ärgste Schimpfwort für die Roma mit den dunklen Gesichtern, doch nach der Bibel waren die Raben Lebensretter des Propheten Elijah. „Die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und ebenso Brot und Fleisch am Abend.“
Moise, das Straßenkind, der Bandenführer, der Lebensretter ist zum Künstler geworden. Er, der nirgends hineinpasst, beschenkt uns mit wunderbaren Werken …
Theater Kerkrade (NL)
THEATER KERKRADE, Theaterplein 30, 6461 DR Kerkrade
Empfang ab eine Stunde vorher im HuB. Kerkrade.
Programm(e) Youth in Dialogue – 16.-24.11.2024
(excerpt)
Montag/Monday 18.11.24
Kerkrade-Day
19:00h Concert in the SMK (music school), Kerkrade
Dienstag/Tuesday 19.11.24
Mamelis – Haus Heyden – Discovery
19.00h Jazz guitar concert by Frans Frijns, Aula Minor
Mittwoch/Wednesday 20.11.24
Blegny (B) – Province of Limburg (NL)
„Building bridges“: Meeting youngsters from Maastricht, St. Servaas-church, Maastricht
Donnerstag/Thursday 21.11.24
Aachen-Day
19:30h Concert: Mixed & Confused, Aula Minor
Friday 24.11.23 – Martin Buber-Day-Day
Meeting with P. Georg Sporschill, Ruth Zenkert, Sabine Verheyen and Eurode-Mayors, Burg Rode
18:00h – Award ceremony of the Martin Buber-Plaque
(Musical intermezzi: Xin Wang and Florian Koltun, piano)
Weinfest
Gerne laden wir – der „Tennisclub Blau-Gold Merkstein“ sowie der „Euriade e.V.“ – euch zu einem Fest ein, bei dem Wein, Musik und Kulinarisches zusammenwirkend
dafür sorgen, dass man sich in gemütlicher Runde trifft, sich unterhält, sich amüsiert!
Italienische Rotweine, deutsche halbtrockene und trockene Weißweine werden den Gaumen streicheln! Musik wird das Herz hüpfen lassen und die Häppchen werden unseren Geschmack verzaubern.
Meldet euch an für dieses Weinfest, das euch am 26. Oktober ab 18 Uhr im Tennisclub Blau-Gold Merkstein (Herzogenrath) angeboten wird.
AmadeO auf der Burg 2024
Klavier: Seongyeong Bae, Alica Koyama Müller
Violoncello: Lukas Plag
Samstag 21.09.2024, 14:00 Uhr
Organisiert von der Euriade mit Unterstützung der Stadt Herzogenrath.
Ab 13.00 Uhr Empfang.
Programm:
1. Teil um 14:00 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
Adagio h-Moll KV 540
Claude Debussy
Sonate d-Moll für Violoncello und Klavier
1. Prologue. Lent
2. Sérénade et Finale. Modérément – Animé
Gaspar Cassado
„Preludio-Fantasia“ aus der Suite für Cello Solo
Franz Schubert
Sonate D821 a-Moll „Arpeggione“
2. Satz: Adagio
José Bragato
Milontan
Graciela y Buenos Aires
Robert Schumann
Adagio und Allegro op. 70
Violoncello: Lukas Plag
Klavier: Alica Koyama Müller
Häppchen-Pause
2. Teil um 16:00 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
Sonate für Klavier zu vier Händen F-Dur KV 497
1. Satz: Adagio – Allegro
2. Satz: Andante
3. Satz: Allegro
Claude Debussy
Petite Suite
En Bateau – Cortège – Menuett – Ballet
Francis Poulenc
Sonate für Klavier zu vier Händen
1. Prélude
2. Rustique
3. Final
Leonard Bernstein
„West Sid Story“, arrangiert für Klavier vierhändig von Seongyeong Bae und Alica Koyama Müller
Prologue – I feel pretty – Mambo
Mehr Gefühl, weniger Härte
Unter dem o.g. Titel hat Sabine Rother das neue Buch von Werner Janssen „Von Gegnen zu Be-Gegnen. Eine Pädagogik der Emotionen“ vorgestellt. Sie schreibt:
„Janssen setzt den Rufen nach härterer Disziplinierung einer Jugend, die häufig gewalttätig und aggressiv ist, seine „Pädagogik der Emotionen“ entgegen. Er liefert Eltern und Lehrern, die vielfach kurz vor dem Burnout stehen, einen stillen, intensiv neuen Blick auf die stärkende Wirkung der Emotionen als wesentlichste Fundamente des Lebens.“
Abschließend kommentiert sie:
„Das vorliegende Werk ist zugleich facettenreiches Lesebuch mit Geschichten und Gedichten, zudem Lehrbuch mit Fragen wie „Was möchtest Du als Schüler den Schulen empfehlen?“ Es gibt Lehrern Tipps, wie sie sich mit ihren Schulklassen verständigen. Ein Werk der Einsichten und Ansichten, in dem Eltern, Schülerinnen und Schüler, Lehrende und Leitende in Schulen Gutes finden können.“
Die ganze Rezension findet sich unter folgendem Link:
Buch-Päsentation „Von GEGNEN zu BE-GEGNEN“
16. Juni 2024, um 12 Uhr in der Aula Minor der Abtei Rolduc
Das NEUE EREBODOS-Buch mit dem Titel „Von GEGNEN zu BE-GEGNEN“ („Van MOETEN naar ONT-MOETEN“ c.q. „From MUST to MEET“ – also in drei Sprachen) ist ein umfangreiches Werk zu „Einer Pädagogik der EMOTIONEN“.
Es konnte realisiert werden dank der Unterstützung vieler UNSERER EURIADE- FREUNDE!
JIAPENG WANG
Klavier
Sonntag 12.05.2024, 15:00 Uhr
Jiapeng Wang wurde 1999 in China geboren und zählt zu den aufstrebenden Pianisten seiner Generation. Er studierte seit seiner Kindheit Klavier und wurde als 12 Jähriger mit Auszeichnung am Shenyang Conservatory of Music aufgenommen. 2016 folgten weitere Studien in Würzburg, Detmold, Hamburg und Frankfurt. Als Preisträger internationaler Klavierwett bewerbe konzertiert er regelmäßig in Europa und China. 2022 wurde Wang Jiapeng vom Klassik Label „KNS Classical“ unter Vertrag genommen. 2022 erhielt er den 1. Preis beim renommierten internationalen Klavierwettbewerb „Nuova Coppa Pianisti“ in Osimo, Italien.
Programm
Johann Sebastian Bach
Feruccio Busoni
Chaconne in D-Moll, BWV 1004
Aleksandr Skrjabin
Fantasie in H-Moll, Op. 28
Franz Liszt
Klaviersonate in H-Moll
JINGFANG TAN
Klavier
Sonntag 21.04.2024, 15:00 Uhr
Jingfang Tan wurde 1998 geboren und erhielt ihren ersten Klavierunterricht mit fünf Jahren in China. Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Klavierwettbewerbe, u. a. beim Béla Bartók-Wettbewerb Wien. Jingfang Tan konzertiert regelmäßig auf den großen Bühnen der Welt: etwa im Musikverein zu Wien. Bevor Sie ihr Bachelorstudium unter der Leitung von Johannes Kropfitsch an der Klavierabteilung der MUK Universität in Wien begann, erhielt sie Unterricht bei Ralf Heiber, Dina Yoffe und Marian Rybicki.
Programm
Frederic Chopin
Klaviersonate Nr. 2 in B-Moll, Op. 35
Maurice Ravel
Gaspard de la Nuit
Richard Schumann
Sinfonische Etüden, Op. 13
LINLIN HE
Klavier
Sonntag 10.03.2024, 15:00 Uhr
Die chinesische Pianistin Linlin He tritt regelmäßig in Asien und Europa auf. So wurden ihre Gastspiele in der Victoria Concert Hall in Singapur oder der Melartin Hall in Finnland von der Fach presse gefeiert. Ebenfalls bei Musikfestivals in den USA sowie als Kammermusikerin. Sie ist Preisträgerin bzw. Finalistin zahlreicher internationaler Klavierwettbewerbe u.a. beim Windsor Internationaler Klavierwettbewerb. Geboren 1998, begann Linlin ihr Klavierstudium im Alter von fünf Jahren. Sie studierte u.a. an der Royal Academy of Music London.